Mittwoch, 1. März 2017

Andalucia Bike Race Etappe 4



Seit heute sind wir nicht mehr in Cordoba, sondern in Jean.. Damit Ihr Euch es besser vorstellen könnt, wie die Gegend hier so aussieht – ich würde diese Landschaft „Olivenbaum-Land“ nennen.. Es ist wirklich einzigartig, überall stehen Olivenbäume so weit man sehen kann..

Also bei Etappe 4 braucht Ihr kein Kettenöl mitnehmen, es gibt reichlich Olivenöl neben der Strecke.. :)

Heute standen 70 Kilometer mit gut 1800Hm am Programm und es war der erste Tag, an dem wir von der Früh bis am Abend blauen Himmel und Sonnenschein hatten.. Die ersten 30-40 Kilometer waren im Vergleich zu den Vortagen fad, nicht soo viele Trails, einige Kilometer auf den spanischen Forststraßen, wobei man sagen muss, dass das jammern auf hohem Level ist.. Doch genau dann, als ich mir dachte: „ok also doch, dem Veranstalter gehen die Trails aus“ wurde ich eines besseren belehrt.. Die letzten 25 Kilometer waren für mich die härtesten bisher.. Es begann alles mit einen ständigen auf-ab auf schwierigen Trails, gefolgt von dem technisch schwierigsten Trail bergab.. Ein ca. ein Meter breiter Stein-Beton Trail war für eine gefühlte Ewigkeit zu bewältigen.. Mein einziger Wunsch während der Abfahrt war „Bitte gebt mir ein Fully“..Unten angekommen waren meine Arme sooo leer wie noch nie zuvor bei einen Rennen, den anderen Fahrern bei mir ging es genau so, aber es ist auch kein „Problem“, da gleich danach eine richtig steile Forststraßen-Auffahrt wartet.. Hier macht man auf wenigen Metern 300-400 Höhenmeter, die Arme sind also kein Problem mehr, da die Beine noch mehr brennen.. :)


Oben angekommen gab es aber dann gleich die Belohnung für die Quälerei, die letzten 10 Kilometer ging es wieder großteils auf einen Trail hinunter in`s Ziel.. Ich war heute wieder richtig gut, doch dann am Beginn dieses letzten Trails wurde mein Hinterreifen aufgeschlitzt und innerhalb kürzester Zeit war ich auf der Felge unterwegs.. Diese Momente hasse ich, aber sie gehören leider dazu und ich denke mir dann immer: „es könnte viel schlimmer sein“, auch wenn es in diesen Augenblicken schwer ist etwas „schlechteres“ zu finden.. Nach einigen Minuten neben dem Trail beim Schlauchwechsel, an denen ich von einigen Konkurenten überholt wurde, konnte ich meine Fahrt fortsetzen und ich begann zu beten, dass mein Reifen mit Schnitt die letzten Kilometer bis in`s Ziel überlebt.. Natürlich riskierte ich nicht mehr alles, aber bei einen kleinen Schlussanstieg vor dem Ziel konnte ich sogar wieder ein paar Fahrer überholen..

Abschließend wurde ich 5 Kilometer vor dem Ziel sogar noch belohnt, ich holte ESPARGARO ALEIX, einen Motorrad-Superstar (MotoGP) ein und „musste“ ihm die letzten flachen Kilometer in`s Ziel ziehen.. War ein megageniales Gefühl Hand-in-Hand mit Ihm über die Ziellinie zu fahren und ich werde diesen Moment sicherlich nie wieder vergessen.. So hatte diese Panne also doch noch etwas „gutes“, auch wenn ich natürlich lieber schneller im Ziel gewesen wäre.. :)

Platz 96 von über 800 Startern aus 27 Nationen, ist also trotz dieser Umstände nicht soooo schlecht, ich fühle mich nicht sooo schlecht für Tag 4 und freue mich schon riesig auf die morgige Königsetappe mit 103 Kilometern und 2000 Höhenmeter..




ride on Lukas

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