Montag, 2. Juli 2018

Platz 38 bei der ULTRA MOUNTAINBIKE MARATHON EUROPAMEISTERSCHAFT



Ganz zu Beginn dieses Berichts muss ich eines gleich einmal los werden: Dieses „Rennen“, das PEDALS DE FOC NON STOP sollte als wunderschönes „Abenteuer“ gesehen werden und nicht wirklich als Wettkampf.. Aber alles der Reihe nach.. Als ich bei der Saisonplanung auf dieses Event mit 213 Kilometer und 6200 Höhenmeter aufmerksam wurde, dachte ich mir sofort „unglaublich, länger als die A-Strecke bei der SALZKAMMERGUT TROPHY, da muss ich dabei sein und noch dazu eine Europameisterschaft..“ Ich freute mich riesig auf dieses Event und dann kam 4 Tage vor dem Start eine E-Mail des Veranstalters mit den wichtigsten Infos, darin stand unter anderem, dass man ein GPS Gerät benötigt, da man ansonsten den Kurs nicht findet.. Sofort schrieb ich dem Veranstalter eine E-Mail ob das stimmt und er antwortete mir sehr schnell mit:“ohne GPS findest du nichts“.. Das erste Mal in meinen Bike-Leben hatte ich leichte „Angst“, 213Km und 6200Hm irgendwo im spanischen Teil der Pyrenäen und das ganze ohne Streckenmarkierungen, will ich das???

Flug, Mietauto, Hotel und Startplatz waren aber schon längst organisiert, also gab es kein zurück mehr..

Letzten Donnerstag erreichte ich nach einen Flug nach Toulouse und der darauf folgenden 180Km Autofahrt den Start und Zielort VIELA, einer von vielen wunderschönen Ortschaften die ich in den Pyrenäen gesehen habe mit sehr sehr vielen Hotels, die aber alle nur im Winter so richtig voll sein werden.. Gleich nach meiner Ankunft wollte ich die ersten Kilometer der Strecke abfahren und die Tatsache, dass ich mich auf den ersten 5 Kilometern gleich 4 Mal verfahren hatte, außerdem mein GPS-Gerät-Akku darunter leidete brachten mich zum Entschluss: Ich brauche eine richtige Taktik und einen Zusatz-Akku für`s GPS-Gerät.. Den Zusatz-Akku hatte ich schnell in einen Supermarkt gefunden und auch die Taktik war schnell klar: Nie alleine fahren, immer spanischen Fahrern folgen und den GPS-Track selbst immer mit kontrollieren.. :)

Am Freitag fuhr ich dann mit meinen Zimmerkollegen Brandon Marquez die letzte, ca. 20 Kilometer lange Abfahrt ab, damit ich mich wenigstens zum Schluss des Rennens auskenne und außerdem erledigte ich die letzten Vorbereitungen – da ich unbedingt in`s Ziel kommen wollte, fuhr ich mit einen Rucksack, vollgepackt mit dem ganzen Material für Notfälle..



DANKE Pep für alles :)



Am Samstag um 5 Uhr war es schließlich so weit, 965 Starter machten sich auf den Weg und es ging gleich einmal gute 10 Kilometer nur bergauf, wobei man die letzten 5/6 davon in einen Tunnel verbrachte.. Gleich danach folgte eine schnelle Abfahrt, es war noch komplett dunkel um diese Uhrzeit und deshalb war es für mich, mit meinen schlechten Licht nicht sooo lustig, aber Gott sei Dank wurde es immer heller.. Die Strecke danach zu beschreiben fällt mir sehr schwer, zum einen weil ich einiges schon wieder verdrängt habe und zum anderen weil es ein ständiges auf und ab ist.. Die Anstiege sind alle super schön zum fahren, es ist eigentlich nie wirklich steil, jedoch ist dieses ständige auf und ab sehr zermürbend für den Körper.. Man ist immer gefordert, bergab teilweise fast mehr als bergauf.. Ich musste im Rennen sicherlich 20-30 Mal vom Bike und schieben, da der Weg unfahrbar war (bergab + bergauf).. Die Landschaft in den Pyrenäen ist jedoch unglaublich genial und entschädigt für alles, egal ob es der Sonnenaufgang ist den man mitverfolgt, einen Hochgebirgs-See den man streift, die Ankunft am höchsten Punkt des Rennens auf über 2500 Meter Seehöhe oder die Quälerei entlang einem der vielen Flüsse.. Die Labstationen sind alle super ausgestattet und man bekommt überall Wasser+ISO+Cola+Bananen+Orangen+Schokolade+Weißbrot mit Schinken und andere Köstlichkeiten.. Die Trails entlang der Strecke sind ebenfalls faszinierend, hier blüht das Biker-Herz so richtig auf, auch wenn man es im Rennen sicherlich nicht sooo genießen kann, da es immer eine Gratwanderung zwischen „mega genial“ und „mega anstrengend“ ist, wobei man die Gedanken während dem Rennen eher immer auf „mega genial“ lenken sollte, dann fällt vieles einfacher.. Meine Taktik mit der Verfolgung von spanischen Bikern ging auch voll auf, ich verfuhr mich so im gesamten Rennen nur ca. 5 Mal, das ganze immer in Begleitung und jeweils nur kurz.. Jeder von Euch der auch einmal ein richtig geniales Abenteuer erleben will, den kann ich nur empfehlen dort zu starten!!! Wichtig: GPS Gerät, Zusatz-Akku, nicht gleich durchdrehen (so wie ich) beim verfahren, die Landschaft genießen und die Kraft gut einteilen, denn nach 170 Kilometern am Bike folgt noch einmal ein 20 (!!!) Kilometer langer Anstieg!!!! Danach gibt`s dafür eine tolle Abfahrt in`s Ziel.. :)

Nach 11 Stunden und 47 Minuten erreichte ich komplett erschöpft wieder das Ziel und war einfach nur unglaublich glücklich, dass ich zum einen wieder gesund zurück war, ich keine Panne hatte und nicht irgendwo in den Pyrenäen verloren ging.. :) Diese Zeit bedeutete Gesamt den 38. Platz von 965 Startern bei der ULTRA MTB MARATHON EM, zusätzlich den 18. Platz in der ELITE Kategorie und ich wurde auch bester Österreicher..

Ich bin mit meiner Leistung voll zufrieden, es war mit Sicherheit das größte Abenteuer meines bisherigen Lebens, DANKE an den Veranstalter für die tolle Unterstützung und ich komme sicherlich irgendwann wieder (wenn es dann eine Beschilderung gibt)..

ABER jetzt freue ich mich einfach nur mehr auf die SALZKAMMERGUT TROPHY am 14. Juli in Bad Goisern :)))



ride on Lukas

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